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Das MINDS-Projekt

Das MINDS-Projekt

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Summary

Im Dezember 2003 ers t gab es grünes Licht von der Europäischen Union in Luxemburg und schon am 1. Januar 2004 war offizieller Beginn des EU-Projekts MINDS (Mobile Information and News Data Services for 3 G and beyond), das am 30. Juni 2005 abgeschlossen wurde. Insgesamt 18 Monate lang stand die zukünftige Entwicklung von Mobilfunkdiensten für Information und Unterhaltung im Vordergrund, vorrangig um für Zeitungsverlage und andere Medienhäuser die komplizierte Mobilfunkwelt zu vereinfachen. Das konkrete Ziel: Das Angebot von mobilen Services in Europa zu erweitern. Dieses ehrgeizige Ziel wurde schon während des Projekts erreicht. Die Initiative für das Projekt ging bereits 2002 von einem Mann aus, der schon seit Jahren über große Erfahrungen im Mobile Publishing verfügt: Meinolf Ellers, Geschäftsführer der dpa-infocom, der Multimediatochter der Deutschen Presse-Agentur. Da er die Komplexität bei der Entwicklung Mobiler Dienste für große Portale von Mobilfunkunternehmen kennen gelernt hatte, war ihm klar, dass die Zeitungen als größte Kundengruppe der Nachrichtenagenturen kaum in der Lage sein würden, die vielen Hürden kurzfristig selbstständig zu nehmen. Schon einmal hatte Ellers die deutschen Zeitungsredaktionen bedient, als diese Mitte der 90er Jahre einen zuverlässigen Lieferanten für Online-Dienste benötigten und die dpa schnell ein entsprechendes Angebot organisierte. Als MINDS-Initiator organisierte Ellers das Konsortium und die aufwändige Antragsprozedur, als Projektkoordinator übernahm er die verantwortliche Leitung. Offensichtlich überzeugte der Ansatz des Konsortiums die EU-Beamten des Förderprogramms e-content auf Anhieb. Neben dpa fanden sich die Nachrichtenagenturen APA (Österreich), ANP (Niederlande), MIT (Ungarn) und SDA (Schweiz) zusammen, um mit weiteren Partnern das Gestrüpp des Mobilfunk-Dschungels zu lichten. Mit dabei: die Bertelsmann-Tochter arvato systems, das Softwareunternehmen CoreMedia (Hamburg), das Fraunhofer FOKUS-Institut für offene Kommunikationssysteme (Berlin) und die Ifra. Der Projektauftrag war eindeutig formuliert: technische Standards entwickeln, komplexe Geschäfts- und Vertragsmodelle vereinfachen und konkrete Produkte für innovative mobile Services entwickeln. Das Resultat von 18 Monaten Projektarbeit war mehr als vorzeigbar: Mit einem großen Symposium in Berlin trat das Konsortium an die Öffentlichkeit und präsentierte seine zwölf „Heroes“: ein Dutzend Mobile Dienste mit neuen technischen und inhaltlichen Qualitäten, die im laufenden UMTS-Betrieb vorgeführt wurden. Zuvor hatte das Konsortium in zahlreichen Workshops und kleinen Arbeitsgruppen Monate lange Recherchen angestellt, um die Basis für die Entwicklung neuer Dienste zu schaffen. Weil EU-Projekte schon lange einer restriktiven und kontinuierlichen Überprüfung unterliegen und sich das Konsortium ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm auferlegt hatte, war die Projektzeit angesichts der abzuliefernden Zwischenergebnisse in Form von aufwändigen Reports äußerst kurz angesetzt. Parallel zur eigentlichen Projektarbeit erfolgte die Einbeziehung anderer Nachrichtenagenturen, die über MINDS informiert wurden. So nahmen mehr als zehn Agenturen, darunter aus den USA, England und Spanien, an Workshops teil. Diese Erweiterung der eigentlichen Projektgruppe diente dem Ziel, nach Abschluss ein internationales Konsortium zu gründen, das einerseits Verhandlungspartner der international agierenden Mobilfunkunternehmen sein soll und andererseits in nationalen Märkten funktionierende Mobile Dienste als Makler weiter vermittelt. Bereits während des laufenden MINDS-Projekts nahm eine deutsche MINDS-Plattform unter Regie der dpa-infocom ihren Dienst auf und fand schnell 16 Zeitungsverlage mit einer Gesamtauflage von etwa vier Millionen. Diese Zeitungen starteten ihre ersten Mobilfunkdienste bereits vor Abschluss des EU-Projekts. Andere konkrete Folgeprojekte, etwa in Österreich und der Schweiz, stehen bevor. MINDS hat neben der eigentlichen Entwicklungsarbeit wichtige Erkenntnisse über die Erfolgsfaktoren des Mediums Mobilfunk gebracht. „Der Schlüssel zum Durchbruch von Mobilmedia liegt weder bei den Mobilfunknetzbetreibern, noch bei der Herstellern der Endgeräte“, sagt Meinolf Ellers. „Entschieden wird der Markterfolg in den Redaktionen und in den Vertriebs- und Anzeigenabteilungen.“


Date:
2005-10-31
Language:
German
Type:
IFRA Special Report
Number:
6.33
Author:
Blum, Joachim

Author

Jochen Litzinger's picture

Jochen Litzinger

Date

2005-10-31 01:00

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