Summary

Seit die MIT-Studie über die Effektivität und Qualität von Montagebetrieben der Automobilindustrie in mehrere Sprachen übersetzt wurde, gehen die Begriffe "Lean Production" und "Lean Management" als Schlagworte um die Welt, wobei der Inhalt dieser Begriffe oft nicht recht verstanden wird und simplifizierend nur von Personalabbau die Rede ist. Mit dem vorliegenden Special Report soll versucht werden, die Entwicklung der Fabrikorganisation zu Lean Production und zur Fraktalen Fabrik ausführlich zu beschreiben, die für den Zeitungsdruck wichtigen Merkmale von Lean Production herauszuarbeiten und so einen Leitfaden zu einer neuen, auf Effektivität und Mitarbeiter-Motivation ausgerichteten Unternehmenskultur unseren Mitgliedern an die Hand zu geben. Der Bezug zur Automobilindustrie geht aus der Entwicklungsgeschichte von Lean Production hervor, entspricht aber auch der Vorbildfunktion, die dieser führende Wirtschaftszweig in vielen Ländern einnimmt. Lean Production funktioniert nur mit Menschen, die sich ihrer Verantwortung bewußt und bereit sind, diese in einer Selbstorganisation zu übernehmen. Dies bedingt sicher bei manchen eines längeren Lernprozesses. Die gegenwärtige Wirtschaftskrise dürfte hierbei beschleunigend wirken. Neben der zu erzielenden Produktivitätsverbesserung gilt es, die grafischen Berufe attraktiv zu halten, um auch bei der notwendigen Nachtschichtarbeit auf qualifiziertes Personal zurückgreifen zu können. Die Fehlschläge mit CIM im Sinne von menschenleeren Fabriken mit "Geisterschichten" haben nämlich bewiesen, daß ohne das Engagement eines kundigen Fachmanns kein Automatikbetrieb aufrechterhalten werden kann. Sicher ist Lean Production kein Schnellheilmittel, um der gegenwärtigen Rezession Herr zu werden. Sie ist jedoch ein Mittel, um entschlackt und gesundet aus dieser Situation hervorzugehen und so für zukünftige Krisen besser gewappnet zu sein.