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Resolution des WAN-IFRA Board zum Thema Pressefreiheit in Eritrea, Oktober 2011

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Resolution des WAN-IFRA Board zum Thema Pressefreiheit in Eritrea, Oktober 2011

Article ID:

13955

Aufruf zur Freilassung des Preisträgers des von WAN-IFRA verliehenen Pressefreiheitspreises „Goldene Feder der Freiheit 2011“, Dawit Isaak, sowie aller ohne Gerichtsverfahren inhaftierten Journalisten in Eritrea.

Das Board des Weltverbands der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) hat bei seinem Jahrestreffen in Wien am 12. Oktober 2011 die eritreischen Behörden aufgerufen, den eritrisch-schwedischen Journalisten, Autor und Dramatiker Dawit Isaak sowie die anderen 16 ohne Verfahren in Eritrea inhaftierten Journalisten freizulassen. Mit dieser großen Zahl inhaftierter Medienmitarbeiter zählt Eritrea zu den Ländern, in denen es um die Pressefreiheit am schlechtesten bestellt ist.

Isaak, der in Abwesenheit den WAN-IFRA-Pressefreiheitspreis „Goldene Feder der Freiheit 2011“ erhielt, befindet sich seit über zehn Jahren in Haft. Trotz zahlreicher Nachforschungen durch Medienunternehmen, Menschenrechtsorganisationen, Politiker und Bürgerrechtsaktivisten ist sein Verbleib nach wie vor ungeklärt. Angesichts der Berichte über Schläge, Folter und Isolation, die Teil der grausamen eritreischen Haftbedingungen sind, besteht weiterhin Sorge sowohl um seine körperliche als auch seelische Gesundheit. Das Board fordert die eritreischen Behörden auf, noch vor seiner möglichen Freilassung zuverlässige Informationen über Isaaks Gesundheitszustand zu veröffentlichen.

Isaak wurde am 23. September 2001 verhaftet, weil er in der von ihm mitgegründeten Zeitung Setit Reformaufrufe veröffentlicht hatte, die direkt an den Präsidenten Isaias Afewerki gerichtet waren. Das eritreische Regime reagierte darauf mit einem brutalen Vorgehen gegen die freie Meinungsäußerung, von dem sie bis heute nicht ablässt.


Das WAN-IFRA Board erinnert Präsident Afewerki daran, dass es seinem Regime niemals gelingen werde, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen, und dass die internationale Aufmerksamkeit auf Eritrea gerichtet bleiben wird, solange die Menschenrechtsverletzungen anhalten. Es fordert ihn auf, einen Schritt in die richtige Richtung, hin zu mehr Meinungsfreiheit zu tun, indem er Dawit Isaak und alle inhaftierten Journalisten freilässt, deren Einsatz für Reformen im Land belohnt und nicht bestraft werden sollte.

Autor

Andrew Heslop's picture

Andrew Heslop

Datum

2011-11-04 10:40

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